Schachfreizeit
03.10.2024 - Der erste Tag in der Schachfreizeit
Heute sind wir alle heil in der Jugendherberge Murrhardt angekommen. Zuerst haben wir uns das Haus angeschaut und anschließend die Zimmer eingeteilt. Danach hat uns Para die Brandschutzanweisung gezeigt und erklärt. Es folgte das Abendessen; gab es Nudeln mit Tomatensoße. Dann startete der erste Teil des Abends. Unsere Kreativität und Schauspielkünste waren gefragt.
Schachies im Fesselballon
Beim ersten Spiel ging es um sieben Personen in einem abstürzenden Fesselballon. Sieben waren einer zu viel. Deshalb musste jemand über Bord gehen. Jeder Passagier musste die Fragen der Kommission über sich ergehen lassen um die Jury zu überzeugen, warum nicht er, sondern jemand anderes springen soll.
Es gab verrückte Ideen und Einfälle, wie z.B. der Nachkomme von Albert Einstein, der die neue Relativitätstheorie erforschen wollte, dem Kaiser von China, der sich wichtig nahm oder einem Lungenkrebsforscher, der seine Forschung vorstellte.
Die Jury ließ den Kaiser über Bord gehen, fast alle Passagiere waren erleichtert, aber dann gab die Jury bekannt, dass sich jemand verrechnet hatte. Jeder musste doch noch ein Körperteil opfern und erklären warum ihm gerade dieses Körperteil nicht so wichtig ist. Am häufigsten wurden Arme und Beine abgegeben. Komischerweise hat niemand seinen Kopf abgegeben; typisch für Schachspieler ☺.
Turmbau
Danach sollten wir aus reichlich Papier, einem Klebstift, und mit Hilfe einer Schere und einem Lineal einen Turm bauen. Das Team, das den größten Turm baut gewinnt. Das erste Team bestand aus Finn, Alex, Daniel, Björn und Mete. Das zweite Team bestand aus Arian, Fabian, Muhammed und Leo. Die Jury, die aus Markiyan, Jens und Alen besteht, musste auch einen Turm, separat von den anderen Teams, bauen.
Die Jury wusste allerdings auch nicht die “richtige” Methode, wie man einen Turm zur Decke baut. Deswegen war es umso erstaunlicher was sie danach uns präsentiert haben. Die Jury hatte den höchsten Turm. Das zweite Team belegte den 2. Platz. Am Ende zeigte uns Para eine einfache und schnelle Lösung, wie man einen Turm baut, der die Decke erreicht.
Tandem für Anfänger und Profis
Am späten Abend gab es noch ein Tandemturnier. Für vier von uns war es das erste Tandemturnier. Para stellte die Tandems zusammen. Es spielte immer ein Profi mit einem Anfänger. Der Profi hatte den Auftrag, seinem Partner das Spiel zu erklären (Beim Tandemschach spielen zwei Duos gegeneinander. Geschlagene Figuren erhält der Partner und darf diese wieder einsetzen). Dies erzeugt viel Anspannung, Spaß und kreatives Denken ist gefragt. Es ging etwas laut und hektisch zu und alle, auch die zuschauenden Betreuer, hatten viel Spaß.
Um 22:00 Uhr war das Turnier beendet. Damit endete auch der erste Tag der Freizeit, wir “durften” alle ins Bett.
04.10.2024 – Endspiele und Taktik üben - danach Murrhardt erkunden
Der Tag startete um 7:00 Uhr mit Wecken danach mit Schachunterricht einem guten Frühstück, pünktlich um 08:00 Uhr. Ausdauer und geistige Fitness waren heute gefragt. Am Vormittag wurden zwei Gruppen gebildet.
Markiyan betreute die Fortgeschrittenen beim Thema Endspiele. Ein wichtiges Thema für jeden talentierten Schachspieler ☺ Die zweite Gruppe beschäftigte sich mit Taktik. Angriffe auf die Königstellung und Übungen dazu waren das Thema, das erfolgreich absolviert wurde.
Stadtspiel
Nach dem Mittagessen ging es dann nach Murrhardt.
Der Regen legte eine Pause ein und das Stadtspiel konnte starten. 17 Fragen waren zu beantworten und 10 Aufgaben waren zu lösen. In drei Gruppen aufgeteilt durchstreiften die Schachspieler die Stadt auf der Suche nach den Antworten und Lösungen. Teamwork war gefragt, denn die Zeit war mit drei Stunden knapp bemessen.
Der Regen beendete seine Pause pünktlich um 17:00 Uhr und es ging zurück in die Jugendherberge. Das Abendessen ein weiteres Schachturnier und ein gemütlicher Spieleabend (alle Spiele außer Schach) warteten.
05.10.2024 – ein ganz langer Tag
Pünktlich um 09:00 Uhr ging es am dritten Tag weiter. Zuerst mit Schachtraining in drei Gruppen, die sich mit strategischen Themen beschäftigten. Das Mittagessen war ganz wichtig, denn viel Bewegung stand auf dem Programm.
Tandem im Freien – Uhren und Spieler laufen rückwärts
Für die Neulinge unter uns gab es wiedr was besonderes, Tandem. Aber nicht an einem Tisch mit seinem Partner, sondern ein paar Meter getrennt von diesem. So mussten für das Überbringen der geschlagenen Figur etliche Meter hin und her gelaufen werden. Für die Rückrunde hatten die Betreuer dann noch eine kleine Regeländerung parat: Rückrunde? Dann lauft mal rückwärts!
Auf den Spuren der Römer – Keine Nachtwanderung ohne Schlammlöcher
Nachdem es endlich wieder regnete (es regnet eigentlich immer, wenn wir wandern) machten sich die Schachspieler zur traditionellen Nachtwanderung auf.
Alen hatte die Strecke erkundet und führte die Gruppe durch, in und aus dem Dunkel. Vier kurzweilige Stunden im Wald unterwegs, galt es auf schlammigen Wege interessante Bauwerke zu erkunden und Orientierungspunkte zu finden.
Kuchen
Aus gegebenem Anlass: es gab Kuchen - pünktlich um Mitternacht.
06.10.2024 – Fischerschach und Abreise
In der Nacht scheiterte aus unbekannten Gründen der Versuch, die Teilnehmer zur zweiten Nachtwanderung zu bewegen.
Nach einer Nacht mit wenigen aber dafür kurzen Stunden wurden die Zimmer geräumt. Und alle versammelten sich nochmals im Turnierraum.
Unter der Leitung von Markiyan wurde weiteres Blitzturnier ausgetragen. Allerdings mit jeweils zufälligen Grundstellungen. Eine Schachvariante, die der ehemalige Weltmeister Bobby Fischer erstmals einführte. Die Schachspieler machten mit Begeisterung mit, die Müdigkeit war plötzlich verflogen. Alle hielten bis zum Schluss durch.
Um 13:00 Uhr war die erste Freizeit nach Corona zu Ende. Bis nächstes Jahr!